Die Ecke des Chefredakteurs

 Stille Post

 

Die Feuerwehr und die Presse...

 

Manchmal ist es faszinierend zu beobachten wie das Zusammenspiel Feuerwehr und Medien funktioniert. Beide Organisationen sind interessiert Nachrichten unter das Volk zu bringen, die einen, weil es Imagewerbung ist, die anderen, weil es ihre Kernaufgabe ist - und Tagesereignisse geben einer Regionalzeitung auch die Möglichkeit, Leser anzulocken.

Die Ausgabe des Waldviertlers vom 30.6.2004 (Ausgabe Krems) ist hier ein schönes Beispiel, wie schwierig dies manchmal ist.

Auf der Homepage der FF Krems findest sich ja ein extrem genauer, aber sehr fachorientierter Einsatzbericht über den Brandalarm im Chemiepark (siehe hier).

Dieser war den Journalisten dann doch zu schwere Kost, also recherchierten sie auf eigene Faust. Ein paar Feuerwehrmänner waren ja schnell interviewt (Der Atemschutztrupp bestand zwar aus drei Mann), doch leider ging dabei die Information, um welchen Stoff es sich dabei handelte, verloren...

So trat dann halt "heißer Stickstoff" anstelle des Stickstoff-Diphylgemisches aus der Leitung aus. Stickstoff ist eher eine inerte Sache, selbst unter hohem Temperatureinsatz tut sich da nicht viel ...

Wahrscheinlich hatten die Redakteure das gleiche Problem wie wir beim Erstellen des Berichtes: "Wie schreibt man Diphyl, verflixt noch mal!?"

Aber immerhin, dem Großteil der Leser wird nichts auffallen und einen technisch versierteren verschlägt es hoffentlich auf unsere Homepage...

Beim nächsten Bericht in der gleichen Ausgabe ging dann das Reporterteam auf Nummer sicher. Diesmal kamen sie ja für Interviews zu spät (wir waren einfach zu schnell) - aber der Bericht auf der FF-Homepage war in Rekordzeit auf Sendung - aber einfach abschreiben, das tut eben der Journalistenseele weh...

Der Artikel war diesmal nicht so technisch, aber schon ganz gut komprimiert - aber offenbar nicht griffig genug.

Die Schlagzeile ist eindeutig eine Verbesserung, das "Dramatische Rettungsaktion" gefällt mir ausnehmend gut.

Im Text werden dann flugs ein paar Informationen gestrichen und das ganze mit einem volkstümlichen Touch versehen: ein paar "Feuerwehrler" und "Silberhelme" werden eingefügt: fertig!

Aber was soll's, damit werden wir Leben können - Hauptsache wir stehen mit einem positiven Einsatzerfolg in der Zeitung!

Was viel mehr schmerzt: Der Hinweis auf www.feuerwehr-krems.at hat gefehlt...

 

 

 

Viel Spaß beim weiteren Durchstöbern der Homepage wünscht Euch "der urwebler"